29. April 2018 22:55
frauhansen hat geschrieben:Es wird ja auch mit Sicherheit nicht der gesamte Zahlungsverkehr benötigt. Hier geht es einzig um die Erstellung der Ausgangszahlungen an die Bank.
Doch, denn das umfasst in CH 3 Bereiche
- ISO 20022 CH (CH-Zahlungsart 1-4 mit Varianten) für inländische Zahlungen
- SEPA (CH-Zahlungsart 5)
- ISO 20022 (CH-Zahlungsart 6 mit Varianten) für internationale Zahlungen außerhalb des SEPA-Raums bzw. mit einer anderen Währung als EUR
und damit alle XML-Zahldateivarianten, die es vorkonfiguriert gibt. SEPA ist davon mit Abstand das einfachste Verfahren, zumindest bei Überweisungen.
Allgemeines ISO 20022 (also mit Hausbanken im Ausland) kann sogar noch wesentlich komplizierter als der schon reichlich komplexe Zahlungsverkehr in CH werden, weil hier jede Bank nach Lust und Laune eigene Regeln definieren kann, die dann z.B. über sogenannte Local Instruments (die werden in CH für die ESR-Verfahren zwar auch genutzt, sind aber zumindest nicht bankenindividuell verschieden) selbst bei ein und derselben Bank die völlig verschiedenen Anforderungen der Niederlassungen in unterschiedlichen Ländern abbilden müssen. Generell müssen bei ISO 20022 international die Anforderungen des gesamten Transaktionswegs beachtet werden. Nur weil die Hausbank die Zahldatei akzeptiert hat, bedeutet nicht, dass die begünstigte Bank in einem anderen Land in der Zahldatei alle Informationen genau so vorfindet, wie diese dort als notwendig erachtet werden.
Man sollte auch bedenken, dass momentan erst der erste Schritt der Umstellung in CH stattfindet. Als nächstes folgt ein einheitliches Lastschriftverfahren (in CH ist es aktuell nicht möglich, PostFinance und Bankkonten per Lastschriftverfahren zu verbinden, das neue Format dafür namens LEON
bzw. CH-LS soll aber dieses Jahr definiert werden (Nachtrag 04.05.18 CH-LS kommt nun doch nicht mehr, soll durch E-Rechungen namens eBill mit abgedeckt werden (Link)) und bald werden auch die ersten QR-Rechnungen gedruckt und gelesen werden müssen, welche die ESR-Zahlscheine bis Ende 2021 komplett ablösen sollen.